Artur Kehl lebte oberhalb von Trogen in einem von ihm selbst restaurierten Appenzellerhaus im Einklang mit seiner Umgebung – vertraut und behutsam im Umgang mit Flora und Fauna. Seine berufliche Laufbahn begann im Jahr 1931 mit einer Gärtnerlehre im bekannten Gartenbau- und Baumschulbetrieb Wartmann und Buchmüller in St. Gallen.
Da ihm die Blumenbinderei auch sehr zusagte, entschloss er sich, obendrein den Floristenberuf zu erlernen. Infolgedessen arbeitete er nach Abschluss seiner Lehre zwei Jahre als Volontär bei renommierten Fachgeschäften in der Schweiz sowie in Hamburg, Berlin und Düsseldorf.
Während der folgenden Jahre betätigte er sich je nach Stellenangebot als Landschafts- und Neuanlagengärtner, als Kultivator oder Florist in verschiedenen Firmen in Zürich, Fribourg, Lausanne, St. Moritz und St. Gallen.
1939 zog er für drei Jahre in den Krieg, erst nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs nahm er seinen Beruf wieder auf; allerdings arbeitete er nun hauptsächlich am Zeichenbrett und nicht mehr mit dem Spaten in der Hand. Sein ehemaliger Lehrmeister wusste um sein Talent und stellte ihn als Gartenarchitekten an, wo er regelmässig mit Andres Sulzer, ebenfalls Gartenarchitekt, zusammenarbeitete. Von ihm hatte er gelernt, seine Ideen auf Papier zu bringen und sie für die Kundschaft wirkungsvoll darzustellen.
Nach zwölf Jahren wechselte Kehl 1959 zu Max Gross, der in St. Gallen einen Gartenbaubetrieb inklusive einem Gartencenter besass. Dort übernahm er die Abteilung Gestaltung von Neuanlagen und die Bauleitung.
Nach fünf Jahren liebäugelte Kehl mit dem Tessin und nahm eine Stelle bei der Firma Giovanni Schober AG in Ascona an. Dort gestaltete er während rund vier Jahren südliche Gärten mit Palmen und Zypressen. Nur ungern nahm er 1968 wieder Abschied vom Tessin. Aber die Möglichkeit, als Pächter der Firma Grob Gartenbau in St. Georgen, St. Gallen, neben der Abteilung Gartenbau eine Jungpflanzengärtnerei zu übernehmen, veranlasste ihn zur Rückkehr. Abgesehen von Führungsaufgaben widmete er sich erneut speziell der Planung von Neuanlagen. Wiederum ergab sich eine intensive Zusammenarbeit mit Andres Sulzer. Wegen übersetzter Pachtbelastungen musste Kehl den Betrieb jedoch nach zwei Jahren aufgeben und verschrieb sich als selbstständiger Landschaftsarchitekt mit Büro in Trogen bis etwa 1995 ausschliesslich der Planung und Projektierung von Privatgärten, Wohnüberbauungen und öffentlichen Anlagen.