Zum Gedenken an Erika Kienast

 

Am 22. Januar dieses Jahres starb Erika Kienast. Mit Hochachtung gedenken wir ihrer als warmherziger Kollegin und engagierter, kulturbegeisterter Mitarbeiterin im Archiv für Schweizer Landschaftsarchitektur ASLA.

 

 

Wir verdanken Erika Kienast viel. In den ersten Jahren nach der Gründung des Archivs am Interkantonalen Technikum  Rapperswil ITR, als die Mittel  für die Anstellung einer vollamtlichen Archivarin noch fehlten, half uns Erika Kienast in grosszügiger Weise, ehrenamtlich, das Archiv zu betreuen und die Zugänglichkeit wenigstens an zwei Tagen im Monat zu gewährleisten. Auch später, in den Jahren 2002-2012, als das Archiv bereits auf festen Füssen stand, half sie uns, wiederum ehrenamtlich, indem sie die umfangreichen Geschäftsakten der Landschaftsarchitekten  Walter und Niklaus Leder sowie die bedeutende Bibliothek aus dem Nachlass von Heini Mathys mit grösster Sorgfalt und Liebe zu den Büchern katalogisierte. Den gesamten Buchbestand des Archivs von ca. 3500 Titeln hat Erika Kienast in den NEBIS-Katalog (Netzwerk von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz) integriert.

 

 

Die Begeisterung für kulturelle Werte, aber auch der Einsatz für soziale Gerechtigkeit prägten Erika Kienasts berufliche und ehrenamtliche Tätigkeiten. In Kassel arbeitete sie in den 60er-Jahren am Institut für  Kunstgeschichte, und in den 80er-Jahren, bereits in Zürich lebend und seit 1969 mit Dieter Kienast verheiratet, war sie für Amnesty International tätig.

 

 

Ihre Haupttätigkeit fand Erika Kienast natürlich in den Landschaftsarchitekturbüros Stöckli, Kienast & Koeppel bzw. Kienast Vogt Partner, wo sie als Mitinhaberin in der Geschäftsleitung wirkte. Sie war verantwortlich für die Herausgabe der bekannten Bücher des Büros (Kienast Vogt Aussenräume, 2000, Kienast Vogt Parks und Friedhöfe, 2002), wobei die gesamte Gestaltung - Texte, Layout und Bildauswahl -  in ihren Händen lagen. Sie erstellte das Werkverzeichnis des Büros und unterstützte Anette Freytag bei ihrer Arbeit an der Dissertation über Dieter Kienast.

 

 

Obwohl selbst nicht Landschaftsarchitektin, hat sich Erika Kienast in hohem Masse um die Landschaftsarchitektur verdient gemacht.

 

 

Bernd Schubert, Stiftungsrat SLA

 



Schweizerische Stiftung für Landschaftsarchitektur SLA

Fondation suisse pour l'architecture paysagère FAP

Fondation svizzera per l'architettura del paesaggio FAP

Fundazium svizra per l'architectura da la cuntrata FAC

 

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Hintergrundfotos: Schlosspark Meienberg, Rapperswil-Jona,  © Copyright Clemens Bornhauser, GTLA