Andres Sulzer ist 1920 geboren, in Zollikon aufgewachsen und absolvierte die Steiner Schule in Zürich. In der Ecole d’horticulture de Châtelaine bei Genf erlernte er den Beruf des Gärtners und
wurde an der Lehrabschlussprüfung mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Als Volontär arbeitete er bei den Gebrüdern Mertens, Ernst Baumann und
Ernst Cramer und eignete sich dabei umfassende Berufskenntnisse als
Gartenarchitekt an. 1945 trat er die Nachfolge von Paul Zülli bei der
Gartenbaufirma Buchmüller in St. Gallen an, wo er 20 Jahre tätig war. Ein kurzer Aufenthalt bei Otto Valentin in Stuttgart - hervorragender Pflanzenkenner und Gartengestalter – ermöglichte ihm,
sein Wissen in der Gestaltung von Privatgärten zu vertiefen.
Während seiner Tätigkeit bei Buchmüller arbeitete er über Jahre zusätzlich beim Gartenbauunternehmer Rolf Einstein in Bad Saulgau (D). Dabei konnte er viele persönliche Kontakte zu Architekten
aufbauen. 1966 machte er sich selbstständig und richtete sein Büro in seinem Wohnhaus in Teufen ein. Sulzer arbeitete ausschliesslich mit freien Mitarbeitern aus der Schweiz und Deutschland
zusammen und betreute regelmässig Praktikanten. Sulzer bearbeitete Projekte in der Planung und Oberbauleitungen für Stiftungen, Spital- und Klinikverwaltungen, Klöster, Baugenossenschaften und
private Bauherrschaften in Baden-Württemberg und Bayern. Aber auch in der Region Teufen/AR war er laufend mit kleineren Projekten beschäftigt.
Sulzer bezeichnet den Beruf des Landschaftsarchitekten als den schönsten und möchte nichts anderes gemacht haben!
In seinen schwungvollen Entwürfen ist ihm äusserste Präzision wichtig. Die gestaltete Topografie muss perfekt in die Linien der vorhandenen Umgebung aufgenommen werden. Der Pflanzen-Rhythmus ist
in den Werken von Sulzer charakteristisch und Symmetrieachsen findet er nur in ganz seltenen Fällen passend.
Mit dem Ableben von Andres Sulzer verliert die Zunft der Garten- und Landschaftsarchitekten in der Schweiz eine grosse Persönlichkeit. Wir sprechen den Angehörigen
unser tiefes Beileid aus und danken herzlich für das Gedenken an die Schweizerische Stiftung für Landschaftsarchitektur.